Der erste „Stolperstein“ in der Gemeinde Hohe Börde soll verlegt werden. Mit dem vom Künstler Gunter Demnig initiierten Projekt sollen Passanten an den letzten Wohnorten von Opfern des Nationalsozialismus an deren Namen und Lebensgeschichten erinnert und ihnen ihre Würde zurückgegeben werden.
Die AWO AG „MeGa – Mauern einreißen, Grenzen abbauen“ aus Hötensleben hat als Organisator als ersten Ort, an dem in der Hohen Börde eine kleine Gedenktafel in den Gehweg eingelassen werden soll, die Hauptstraße 22 in Nordgermersleben gewählt. Dort wohnte der 1909 geborene Heinrich Kasten, bis er 1938 im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ ins Konzentrationslager Buchenwald deportiert wurde. Die Aktion „Arbeitsscheu Reich“ bezeichnet zwei Verhaftungswellen im Frühjahr 1938, bei der mehr als 10.000 Männer in Deutschland und Österreich als sogenannte Asoziale in Konzentrationslager verschleppt worden sind.
Der „Stolperstein“ wird am Freitag, 15. August, ab 12 Uhr in einer öffentlichen Veranstaltung unter dem Motto „Erinnerungskultur Stolpersteine“ verlegt. Die feierliche Verlegung wird musikalisch vom Liedermacher Johann Voß aus Belsdorf umrahmt. Ein Redebeitrag von Ruben Herm, Leiter der AWO AG „MeGa“, gibt Einblick in den geschichtlichen Hintergrund. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Erster „Stolperstein“ wird verlegt
